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Nützlingen gegen Blattläuse

Im Kampf gegen ungeliebte Blattläuse in unseren Gärten, gibt es mehrere Strategien zum Beispiel Nützlingen gegen Blattläuse. Die einen nutzen chemische Insektizide, andere bevorzugen natürliche Mittel, mit denen Sie die Pflanzen besprühen. Eine dritte Gruppe setzt hingegen auf die natürliche Verdrängung. Da Blattläuse als relativ kleine Insekten sind und viele Fressfeinde haben, können diese gezielt angelockt werden, um die Schädlinge zu vernichten.

Das sollten Sie über Blattläuse wissen

Blattläuse gehören zu den Schädlingen, die am häufigsten bei uns in Mitteleuropa vorkommen. Sie befallen insbesondere schwache Pflanzen und ernähren sich von deren Pflanzensäften. An die Nahrung gelangen sie, indem sie die Oberflächen mit einstechen und Pflanzen aussaugen. Dabei übertragen sie nicht selten Krankheiten und lassen Pflanzen stark geschädigt zurück. Deswegen sollten Sie einem Befall so gut wie möglich vorbeugen.

Das ist auch wichtig, weil Blattläuse häufig andere Insekten anziehen – beispielsweise Ameisen. Sie haben es auf den süßen Honigtau abgesehen, den Blattläuse in ihren Ausscheidungen absondern. Aus diesem Grund protegieren sie die Blattläuse und beschützen sie vor den Angriffen ihrer Fressfeinde. Dabei gibt es eine ganze Menge von natürlichen Feinden.

Im Winter können Blattläuse überleben, sogar frostige Temperaturen machen ihnen nichts aus. Damit finden sie gute Voraussetzungen, um sich im Frühjahr explosionsartig zu vermehren. Das können Blattläuse auch in ausschließlich weiblichen Völkern. Denn die ungeschlechtliche Fortpflanzung erlaubt es ihnen, sich ohne männliche Tiere zu vermehren. In ihrer Form, Größe und Aussehen unterscheiden sich die Blattlausarten zum Teil erheblich. Die größten können eine Körpergröße von 7 Millimetern erreichen.

Insektenhotel schafft Wohnraum für Nützlinge gegen Blattläuse

Da es immer weniger natürliche Lebensräume für Insekten gibt, können Sie sie durch das Aufhängen eines sogenannten Insektenhotels in Ihren Garten locken, damit sie dem Befall durch Blattläuse vorbeugen. Diese Nistkästen können Sie entweder bereits fertig kaufen oder mit ein paar Rohstoffen selber bauen. Alles was Sie dafür brauchen, sind ein paar Holzstücke sowie Ton- und Ziegelsteine. In das Holz sollten Sie Löcher bohren, in denen sich die Insekten verkriechen können. Tonstücke und Ziegelsteine weisen meist schon passende Unterschlupfmöglichkeiten auf. Die Löcher sollten eine Tiefe von mindestens 6 Zentimetern haben. Nun sollten Sie das Innere mit Ästen, Stroh, Bambusrohren und Kiefernzapfen ausfüllen. Die Bambusrohre sollten eine ähnliche Länge haben wie die Löcher im Holz.

Am Ende ist es nur noch nötig, alle Einzelteile so miteinander zu verschrauben, dass das Insektenhotel stabil genug ist, um an einem trockenen Ort aufgehängt oder aufgestellt zu werden. Denn wichtig ist auch, dass das Hotel nicht nass wird. Deswegen sollten Sie darauf verzichten, frischen Bambus oder bereits faulendes Holz in das Hotel zu geben.

Deshalb helfen Schwebfliegen als Nützlingen gegen Blattläuse

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Schwebfliegen sind in der Lage, Blattlauskolonien gezielt aufzuspüren. Sind sie geortet, legen die Weibchen ihre Eier gezielt dort ab. Das können bis zu 1000 Eier pro weiblichem Tier sind. Die Larven ernähren sich von allen gängigen Blattlausarten, weswegen Schwebfliegen ein umfänglicher Schutz gegen die Ansiedlung der Schädlinge sind. In den zwei Wochen bis die Larven ausgewachsen sind, können sie bis zu 700 Blattläuse fressen. Das zeigt, wie effektiv der Einsatz von Nützlingen sein kann. Schon die Larven sind 10 bis 20 Millimeter groß und somit den Blattläusen körperlich überlegen.

Schwebfliegen erinnern wegen ihres gelb-schwarz gestreiften Hinterteils an Wespen. In Ihrem Garten können Sie sie aber schon durch das Flugverhalten unterscheiden. Schwebfliegen können wie ein Hubschrauber in der Luft stehen. Damit sie sich an den betroffenen Bäumen niederlassen, sollten diese mindestens 6 Wochen lang nicht mit einem chemischen Insektizid behandelt worden sein. Erwachsene Schwebfliegen ernähren sich von Pollen und Nektar. Sie können also durch eine abwechslungsreiche Bepflanzung in den Garten gelockt werden.

Nützlingen gegen Blattläuse – Larven der Florfliegen

Auch die Larven von Florfliegen können viele Blattläuse verspeisen. In ihrer 2- bis 3-wöchigen Entwicklungszeit sind es 500 bis 700 Schädlinge. Florfliegen meiden Helligkeit, weswegen sie in der Regel erst am Abend ausschwärmen. Insofern ist es wichtig, dass sie in einem gut abgeschirmten Insektenhotel die Dunkelheit vorfinden, die sie am Tag benötigen. Erwachsene Florfliegen ernähren sich von Pollen und Honigtau. Das zieht sie in die Nähe der Blattläuse, wo sie ihre Eier ablegen. Ein Weibchen kann bis zu 700 Eier produzieren.

Florfliegen können zudem durch Katzenminze angelockt werden. Auch Holzspäne und Laub ziehen die Fliegen an. Deswegen kann es sinnvoll sein, ein Insektenhotel speziell auf die Bedürfnisse der Nützlinge zu präparieren. Ein Bekämpfungserfolg kann bei Florfliegen unter Umständen erst nach einiger Zeit zu sehen sein. Die Larven durchlaufen drei Entwicklungsstadien. Erst im zweiten beginnen sie damit, sich von Blattläusen zu ernähren, im dritten ist ihr Bedarf schließlich vollständig vorhanden. Dann können sie in zehn Minuten bis zu sechs Blattläuse fressen.

Nützlingen gegen Blattläuse – Marienkäfer als Feinde von Blattläusen

Bei Marienkäfern ist die Situation etwas anders als bei Schweb- und Florfliegen. Denn nicht nur die Larven ernähren sich von Blattläusen, sondern auch die ausgewachsenen Tiere. So kann es sein, dass ein Marienkäferweibchen während ihres 25- bis 30-tägigen Lebenszyklusses bis zu 4.000 Blattläuse verspeist. Die Jungtiere können während ihrer Entwicklungszeit rund 800 Blattläuse fressen.

Marienkäfer gegen BlattläuseDie direkten Nachkommen eines einzigen Weibchens vernichten so gut und gerne 100.000 Blattläuse.
Marienkäfer legen ihr Eier insbesondere an Pflanzen ab, die stark durch Blattläuse befallen sind. Somit können befallene Pflanzen Anlass genug sein, damit ein Weibchen sich dort niederlässt und die Eier ablegt. Marienkäfer lassen sich insbesondere durch Fenchel, Kümmel oder Buchweizen in den Garten locken. Sie müssen übrigens nicht zwangsläufig die klassische Färbung – rote Flügel mit schwarzen Punkten – haben. Zum Teil ist die Färbung umgedreht, sie haben also schwarze Punkte und eine rote Grundfarbe.

Schlupfwespen parasitieren die Larven von Blattläusen

Schlupfwespen gegen Blattläuse

Schlupfwespen gegen Blattläuse

Der Einsatz von Schlupfwespen gegen Blattläuse kann gleich doppelt effektiv sein. Zum einen legen die Weibchen ihre Eier in einer Blattlauskolonie ab, zum anderen fressen sie die Schädlinge. Bei der Eiablage spricht man von einer parasitierenden Wirkung. Denn wenn ein Weibchen seine Eier auf den Eiern der Blattlaus oder aber auf einem Larvenbestand ablegt, sind diese in ihrer Entwicklung gehemmt.

Weil die Weibchen der Schlupfwespe mit einer Größe von nur 1 bis 2 Millimeter recht klein sind, ernähren sie sich ausschließlich von Blattlauslarven. Sie stechen sie auf und entnehmen ihnen notwendige Körperflüssigkeiten, sodass die Schädlinge vertrocknen.

In ihrem etwa 10-wöchigen Lebenszyklus kann eine Schlupfwespe bis zu 1000 Larven parasitieren. Durch ihren stark ausgeprägten Geruchssinn können Schlupfwespen die Larven ihrer Fressfeinde aufspüren.

 

Wenn Sie Doldenblütler in Ihren Garten anpflanzen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Nützlinge dort niederlässt. Nistplätze, die die Schlupfwespe benutzt hat, wird sie kein weiteres Mal verwenden. Insofern ist fraglich, ob sich der Einsatz eines Insektenhotels lohnt. Vielversprechender kann sein, wenn Sie ein Stück Holz mit passenden Löchern anbringen, in dem sich das Insekt wohlfühlt. Dieses können sie leichter austauschen.

Nützlingen gegen Blattläuse – Ohrenkneifer

Auch auf dem Speiseplan von Ohrenkneifern sind Blattläuse zu finden. Die 12 bis 17 Millimeter großen Tiere gelten zusammen mit Marienkäfern als die wichtigsten Fressfeinde der Schädlinge. Bei der Jagd setzen sie die Zangen ein, die sie am Hinterleib haben. In einem Wurf kann ein Weibchen für 50 Nachkommen sorgen. Ohrenkneifer sind nachtaktiv. Sie benötigen ein spezielles Insektenhotel, das nicht zu weit von der Blattlauskolonie entfernt sein sollte, weil sie nicht fliegen können.

Ein zu Hause für Ohrenkneifer ist am einfachsten herzustellen, indem Sie einen Blumentopf mit Holzwolle füllen und ihn dann umgedreht aufhängen. An der Unterseite sollten sie noch einen weitmaschigen Draht befestigen, der den Insekten zwar erlaubt, in den Topf hinein zu krabbeln, aber verhindert, dass der Inhalt herausfällt. Damit die Tiere den Unterschlupf erreichen können, sollte er nicht frei schweben, sondern direkt an einer Pflanze angelehnt sein.

Nützlingen gegen Blattläuse – Larven helfen

Blattläuse haben zahlreiche Fressfeinde, die Sie sich in Ihrem Garten zu Nutze machen können. Hierzu gilt es, den Insekten gute Lebensräume zu bieten, die sie möglicherweise so in der Natur nicht bei Ihnen vorfinden. Sollte es mit der natürlichen Ansiedlung nicht funktionieren, gibt es auch Möglichkeiten, Larven im Handel zu kaufen. So können sie ganz gezielt vorgehen und die Nützlinge an den Pflanzen anbringe, die tatsächlich betroffen sind. Möglicherweise ist der Einsatz von Fressfeinden recht zeitintensiv, bis er erfolgreich ist. Denn häufig dauert es einige Wochen, bis die Larven hungrig genug sind, dass Sie einen Rückgang des Befalls spürbar merken.